Der Blog zur nordischen Mythologie und den Wikingern

Edelsteine der Wikinger: Blutstein

In der rauen Welt der Wikinger war der Schutz im Kampf ebenso wichtig wie die Verbindung zur Erde, zum eigenen Körper und zu den Göttern. Der Blutstein, auch bekannt als Hämatit, war nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Farbe und metallischen Oberfläche geschätzt, sondern vor allem wegen seiner symbolischen Kraft. Sein Name leitet sich vom griechischen „haima“ ab – Blut – denn wenn man Hämatit bearbeitet, färbt sich Wasser tiefrot. Für die Wikinger muss dies wie ein magisches Zeichen gewirkt haben. Ein Stein, der blutet, wenn man ihn verletzt – was konnte kraftvoller sein? So wurde der Blutstein zu einem Begleiter von Kriegern, Heilern und spirituellen Führern, der Mut und Schutz gleichermaßen versprach.

Edelsteine der Wikinger: Blutstein

Bedeutung des Blutsteins in der Wikingerzeit

Der Blutstein galt bei den Wikingern als Symbol für Mut, Standhaftigkeit und Lebenskraft. Seine dunkle, fast eiserne Oberfläche spiegelte die Stärke des Kriegers, während sein tiefroter Glanz an verflossenes Blut auf dem Schlachtfeld erinnerte – nicht als Mahnung, sondern als Zeugnis von Tapferkeit und Überleben.

Der Hämatit wurde mit der Kraft des Metalls assoziiert – nicht nur, weil er Eisenoxid enthält, sondern weil er selbst fast wie geschmolzenes Metall wirkt. In einer Welt, in der Waffen über Leben und Tod entschieden, war ein solcher Stein mehr als nur Schmuck: Er war ein Talisman, der schützte, stärkte und erdete.

Die Wikinger glaubten, dass der Blutstein die Lebensenergie (das „líf“) im Körper stärkte, das Blut harmonisierte und in gefährlichen Zeiten Wunden schneller heilen ließ – sei es körperlich oder seelisch. Auch wurde ihm zugeschrieben, negative Einflüsse abzuwehren und den Träger vor geistiger Erschöpfung oder Flüchen zu schützen.

Heilende Eigenschaften des Blutsteins

In der naturheilkundlichen Welt der Wikinger wurde der Blutstein als stärkender und heilender Stein verehrt. Er galt als Stein des Blutes, und so war es nur logisch, dass man ihn bei allen Leiden einsetzte, die mit Kreislauf, Wunden oder Kraftverlust zu tun hatten.

Heiler und Völven (weise Frauen) trugen oft einen Blutstein bei sich oder legten ihn in ein mit Kräutern versetztes Wasser, um daraus heilkräftige Tränke oder Umschläge herzustellen. Seine Verwendung bei Verwundeten nach der Schlacht ist mehrfach überliefert – man glaubte, dass seine Nähe Blutungen stillte und die Heilung beschleunigte.

Auch bei Kopfschmerzen, innerer Unruhe oder Fieber wurde der Hämatit eingesetzt. Man legte ihn auf die Stirn oder auf den Bauch und sprach Runenformeln dazu, um die heilende Kraft zu verstärken. In Kombination mit Kräutern wie Schafgarbe oder Spitzwegerich soll der Stein besonders wirksam gewesen sein.

Doch nicht nur körperliche Heilung war seine Domäne: Der Blutstein wurde auch zur Stärkung des Geistes, gegen Angst und Schwäche verwendet. Er sollte seinem Träger helfen, klar zu denken, stark zu handeln und schwierige Entscheidungen mit Standhaftigkeit zu treffen.

Trageweise und Verwendung des Blutsteins

Der Blutstein wurde von den Wikingern meist in Amuletten, Anhängern oder kleinen Talismänen verarbeitet. Diese trug man am Körper, meist nahe am Herzen oder an der Kehle, um seine Kraft unmittelbar wirken zu lassen.

Besonders Krieger trugen ihn vor Schlachten bei sich – eingenäht in die Kleidung, befestigt am Gürtel oder eingearbeitet in das Griffstück ihrer Waffen. Er galt als Schutzstein, der in gefährlichen Momenten Kraft spenden und vor Verletzung bewahren konnte.

Heiler trugen kleinere Stücke des Hämatits in ihren Beuteln, zusammen mit anderen Heilsteinen und Kräutern. Vor wichtigen Ritualen wurde der Blutstein manchmal in Wasser gelegt, das dann zur Reinigung oder für Zeremonien verwendet wurde.

In einigen Fällen wurde der Stein auch in Gräber gelegt, um den Toten auf ihrer Reise ins Jenseits Schutz und Stärke zu schenken. So begleitete er den Verstorbenen als Kraftsymbol in die andere Welt – ein stummer Zeuge des Lebens, das sie geführt hatten.

Der Blutstein in der Mythologie und spirituellen Praxis

Auch wenn der Blutstein nicht direkt in den erhaltenen nordischen Göttermythen erwähnt wird, passt seine Symbolik perfekt zur Welt der Wikinger. Seine Verbindung zu Blut, Eisen, Mut und Erdung lässt ihn in enger Verbindung zu Göttern wie Thor oder Tyr erscheinen.

Thor, der donnernde Beschützer der Menschheit, wird mit Stärke, Kampfgeist und Widerstandskraft assoziiert – Eigenschaften, die auch dem Hämatit zugeschrieben werden. Tyr, der Gott des Mutes und des Opfers, der seine Hand verlor, um die Welt zu schützen, steht für entschlossene Tapferkeit – auch das spiegelt sich im Charakter dieses Steins.

In runischen Ritualen und spirituellen Praktiken der Wikingerzeit diente der Hämatit möglicherweise als Fokusstein für Erdung, Mut und Schutzzauber. Man könnte sich vorstellen, dass Runen wie Tiwaz (für Mut) oder Eihwaz (für Schutz und Verbindung zwischen Welten) in Verbindung mit dem Blutstein verwendet wurden, um besonders starke Effekte zu erzielen.

Der Blutstein heute – Ein Erbe der Stärke und Erdung

Auch heute noch wird der Blutstein in der Naturheilkunde und in esoterischen Traditionen als starker Schutz- und Heilstein geschätzt. Seine Wirkung auf das Blut, seine erdende Kraft und seine Verbindung zu Mut und Klarheit machen ihn zu einem beliebten Begleiter für Menschen, die in herausfordernden Zeiten innere Stärke suchen.

In der modernen Interpretation wird der Hämatit häufig genutzt, um negative Energien zu transformieren, sich gegen emotionale Überlastung zu wappnen und psychische Klarheit zu fördern. Besonders in Zeiten der Entscheidung oder persönlicher Umbrüche gilt er als kraftvoller Stein der Neuorientierung und Stabilität.

In der Reenactment-Szene und im nordisch inspirierten Schmuckdesign erfreut sich der Blutstein wachsender Beliebtheit. Mit seiner metallisch schimmernden Oberfläche, seinem Gewicht und seiner dunklen Eleganz bringt er einen Hauch der alten Wikingerzeit in die Gegenwart.

Zusammenfassung zum Wikinger Edelstein Blutstein / Hämatit

Der Blutstein (Hämatit) war in der Wikingerzeit ein Symbol für Stärke, Schutz und Lebensenergie. Als Begleiter im Kampf, in der Heilkunst und in spirituellen Praktiken wurde er hoch geschätzt und verehrt. Seine Verbindung zu Blut, Eisen und Erdung machte ihn zu einem echten „Stein der Krieger und Heiler“. Heute wie damals gilt er als ein kraftvoller Stein, der Menschen hilft, fest im Leben zu stehen, sich zu schützen und den eigenen Weg mutig zu gehen – in der Welt der Wikinger und in unserer modernen Zeit.


Dir gefällt der Blog und unsere Arbeit?

Dann unterstütze unsere Arbeit, Recherche und unser Projekt "NorseStory - auf den Spuren der Wikinger" gerne in Patreon. Mit einem kleinen Beitrag kannst du auf exklusive Inhalte zugreifen und unserer Arbeit honorieren.

Kennst du schon unsere Produktvielfalt?

Wikinger Wandbilder

Wikinger Wandbilder

Schmuck und Deko

Wikinger Schmuck und DEko

Kleidung Herren

Kleidung Herren

Wikinger Hornwaren

Wikinger Hornbecher

Wikinger Bücher

Wikinger Bücher

Kleidung Damen

Kleidung Damen

Ein paar weitere Leseempfehlungen für dich - oder wähle deine nächste Kategorie im Wikinger Blog:

Wikinger Blog per Mail

Trage dich ein und du wirst über spannende Updates, neue Inhalte und Neuaufnahmen für unser Produktsortiment informiert. Hole die Wikinger in deinen Posteingang.