Der Blog zur nordischen Mythologie und den Wikingern

Ereignisse der Wikinger: 878 Edington

Im Jahr 878 n. Chr. ereignete sich die Schlacht bei Edington, die als einer der entscheidenden Momente in der Geschichte Englands gilt. König Alfred der Große von Wessex stand einer mächtigen Wikingerarmee unter der Führung des Dänen Guthrum gegenüber. Die Wikinger hatten in den Jahren zuvor große Teile Englands unter ihre Kontrolle gebracht und bedrohten die letzten verbliebenen angelsächsischen Reiche. Mit einem überraschenden und gut organisierten Gegenangriff konnte Alfred jedoch die Invasoren besiegen, das Reich Wessex sichern und die Grundlagen für die spätere Vereinigung Englands schaffen. Dieser Sieg war nicht nur eine militärische, sondern auch eine symbolische Triumph über die scheinbar unaufhaltsamen Nordmänner.

Wikinger Ereignisse Edington

Der Hintergrund der Schlacht: Ein zerrissenes England

Seit der Mitte des 9. Jahrhunderts hatten die Wikinger England in zahlreichen Raubzügen und militärischen Kampagnen heimgesucht. Große Teile des Landes, darunter das heutige Yorkshire, East Anglia und Mercia, fielen unter die Kontrolle der sogenannten Großen Heidnischen Armee, einer vereinten Streitmacht skandinavischer Krieger. Diese Invasion führte zur Bildung des Danelag, eines Gebietes unter nordischer Herrschaft.

Nur das Königreich Wessex unter der Herrschaft von König Alfred hielt noch stand. Doch die Situation verschärfte sich im Winter 877/878, als Guthrum, einer der bedeutendsten Anführer der Wikinger, einen Überraschungsangriff auf Chippenham, einen der Hauptsitze Alfreds, startete. Alfred war gezwungen, ins Exil zu gehen und sich in den Sümpfen von Athelney zurückzuziehen. Dort sammelte er jedoch seine Kräfte und plante den entscheidenden Gegenschlag.

Der Verlauf der Schlacht bei Edington

Im Frühjahr 878 verließ Alfred sein Versteck und mobilisierte seine Verbündeten aus ganz Wessex. Er sammelte eine Armee und zog Guthrum entgegen, der mit seinen Truppen bei Edington, einer strategisch wichtigen Position in Wiltshire, lagerte. Die Wikinger waren zu diesem Zeitpunkt zwar kampferfahren, doch sie unterschätzten Alfreds Fähigkeit, eine schlagkräftige Streitmacht zusammenzustellen.

Die Schlacht begann mit einem direkten Angriff der Angelsachsen. Alfreds Taktik basierte auf einer Mischung aus Überraschung, Disziplin und Nahkampfstrategie, die darauf abzielte, die weniger geordneten Reihen der Wikinger zu durchbrechen. Die Wikinger, die an schnelle Angriffe und Plünderungen gewöhnt waren, wurden in eine langwierige Schlacht verwickelt, in der ihre Positionen allmählich zusammenbrachen.

Nach heftigen Kämpfen gelang es den Truppen Alfreds, die Wikinger in die Flucht zu schlagen. Guthrum und seine verbliebenen Männer zogen sich in eine befestigte Stellung zurück, wurden jedoch belagert und zur Kapitulation gezwungen.

Die Folgen der Schlacht: Der Vertrag von Wedmore

Nach ihrer Niederlage in Edington mussten sich Guthrum und seine Männer Alfred unterwerfen. Im Rahmen des Vertrags von Wedmore, der kurz nach der Schlacht geschlossen wurde, stimmte Guthrum zu, sich und seine Gefolgsleute taufen zu lassen und das Christentum anzunehmen. Alfred selbst fungierte als Taufpate Guthrums und demonstrierte damit seine politische und religiöse Überlegenheit.

Die Vereinbarung sah außerdem vor, dass sich die Wikinger aus dem Königreich Wessex zurückzogen und sich auf die Gebiete des Danelag beschränkten. Damit war Wessex für den Moment gesichert, und Alfred konnte beginnen, sein Reich militärisch und administrativ zu stärken.

Dieser Sieg hatte langfristige Auswirkungen: Er legte den Grundstein für die spätere Vereinigung der angelsächsischen Reiche und die Rückeroberung des Danelag. Alfred wurde in der Folgezeit zu einer der bedeutendsten Figuren der englischen Geschichte und erhielt den Beinamen „der Große“.

Alfreds Reformen nach der Schlacht

Nach seinem Sieg in Edington erkannte Alfred, dass militärische Erfolge allein nicht ausreichen würden, um sein Reich dauerhaft zu sichern. Er führte umfangreiche militärische, politische und kulturelle Reformen durch, die Wessex zu einer stabilen Macht machten.

Eine seiner wichtigsten Maßnahmen war der Aufbau eines Systems von Burgen und befestigten Städten, die als Schutz vor weiteren Wikingerangriffen dienten. Diese Verteidigungsanlagen bildeten das Rückgrat eines neuen, effektiveren Militärsystems, das es den Angelsachsen ermöglichte, schneller auf Bedrohungen zu reagieren.

Darüber hinaus förderte Alfred die Bildung und das Christentum, um die kulturelle Einheit seines Reiches zu stärken. Er ließ wichtige religiöse und rechtliche Texte ins Altenglische übersetzen und setzte sich für die Ausbildung von Klerikern und Beamten ein. Diese Maßnahmen halfen, die Identität der Angelsachsen zu festigen und den Einfluss der Wikinger auf die einheimische Bevölkerung zurückzudrängen.

Die Bedeutung der Schlacht bei Edington für die Wikingerzeit

Die Schlacht bei Edington war ein Wendepunkt im Kampf zwischen den Angelsachsen und den Wikingern. Während die Nordmänner in den Jahrzehnten zuvor als nahezu unbesiegbar galten, zeigte Alfreds Sieg, dass sie gestoppt und zurückgedrängt werden konnten.

Dieser Erfolg hatte auch eine psychologische Wirkung: Er stärkte das Selbstbewusstsein der Angelsachsen und schwächte den Einfluss der Wikinger auf die südlichen Teile Englands. Dennoch blieb das Danelag weiterhin ein Machtfaktor, und es sollte noch mehrere Jahrzehnte dauern, bis die englischen Könige die vollständige Kontrolle über die ehemals von den Wikingern besetzten Gebiete zurückerlangten.

Die Schlacht bei Edington in der modernen Erinnerung

Heute wird die Schlacht bei Edington als ein bedeutendes Ereignis in der englischen Nationalgeschichte betrachtet. Alfred der Große gilt als einer der wichtigsten Herrscher des frühen Mittelalters, dessen Vision und Führungsstärke die Grundlage für die spätere Vereinigung Englands legte.

In der Populärkultur, insbesondere in Serien wie „The Last Kingdom“ und „Vikings“, wird die Schlacht bei Edington oft dramatisiert dargestellt. Diese Werke tragen dazu bei, das Bewusstsein für Alfreds Errungenschaften und die komplexen Beziehungen zwischen Angelsachsen und Wikingern zu fördern.

Jährliche Reenactments und Gedenkveranstaltungen erinnern an die Ereignisse von 878 und würdigen die Bedeutung dieses Sieges für die englische Geschichte.

Zusammenfassung zum Wikinger Ereignis bei Edington

Die Schlacht bei Edington im Jahr 878 war ein entscheidender Sieg für König Alfred von Wessex. Mit seinem Erfolg gelang es ihm, die Kontrolle über sein Reich zu sichern und die Grundlage für die spätere Vereinigung Englands zu legen. Der Vertrag von Wedmore führte zur Christianisierung der Wikinger unter Guthrum und markierte einen wichtigen Wendepunkt im jahrzehntelangen Konflikt zwischen den Nordmännern und den angelsächsischen Königreichen. Alfreds Sieg bleibt ein symbolträchtiges Ereignis, das die Entschlossenheit und Führungsstärke des Königs zeigt und die Bedeutung von Zusammenhalt und strategischer Weitsicht im Kampf gegen eine übermächtige Bedrohung verdeutlicht.


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