Gunnhild, oft ehrfürchtig als Königin Gunnhild bezeichnet, war eine der einflussreichsten und zugleich gefürchtetsten Frauen der Wikingerzeit. Als Ehefrau von Erik Blutaxt, dem König von Norwegen und später von Jórvik (York), hatte sie eine zentrale Rolle im politischen Geschehen des 10. Jahrhunderts. Gunnhild stammte vermutlich aus Norwegen und war bekannt für ihre intelligente, strategische und oft skrupellose Natur. In den isländischen Sagas wird sie sowohl als mächtige Herrscherin als auch als Meisterin der Magie dargestellt, die das Schicksal ihres Mannes und ihrer Söhne durch Manipulation und Einflussnahme lenkte. Ihre Geschichte ist eine faszinierende Mischung aus historischer Realität und sagenhafter Überlieferung, die uns ein Bild einer starken Frau vermittelt, die im rauen Klima der nordischen Politik ihren Weg machte.
Zeitraum: 10. Jahrhundert
Herkunft: Wahrscheinlich Norwegen
Ehemann: Erik Blutaxt, König von Norwegen und Jórvik (York)
Gunnhilds genaue Herkunft ist nicht eindeutig belegt, doch die meisten Quellen gehen davon aus, dass sie aus einer einflussreichen norwegischen Familie stammte. Ihre Verbindung zu Erik Blutaxt, einem gefürchteten Krieger und König, brachte sie in die höchsten Ränge der Macht. Die Ehe mit Erik war nicht nur eine politische Verbindung, sondern auch der Grundstein für ihren eigenen Einfluss im Königreich. Zusammen hatten sie mehrere Kinder, die später ebenfalls bedeutende Rollen im politischen Gefüge Skandinaviens spielten.
Die Sagas erzählen, dass Gunnhild nicht nur eine loyale Frau an Eriks Seite war, sondern dass sie selbst einen scharfen Verstand und den Mut besaß, Entscheidungen zu treffen, die oft über das Schicksal ihres Volkes und ihrer Familie bestimmten.
Gunnhilds Geschichte begann mit ihrer Heirat mit Erik Blutaxt, einem König von Norwegen, der für seine Brutalität und seine Stärke bekannt war. Die Ehe mit Erik verlieh Gunnhild den Titel einer Königin und verschaffte ihr eine zentrale Rolle im norwegischen Königshaus. Sie unterstützte Erik in seinen Kämpfen um die Herrschaft über Norwegen und erwies sich als loyale, aber auch ehrgeizige Partnerin. Gemeinsam versuchten sie, ihre Macht zu festigen und gegen ihre Feinde vorzugehen.
Doch die politischen Konflikte Norwegens waren zahlreich und intensiv, und Erik Blutaxt wurde schließlich aus Norwegen vertrieben. Die Ehe und die Flucht aus Norwegen brachten Gunnhild nicht nur die Erfahrung einer Königin, sondern auch die Bereitschaft, ihre Macht an anderen Orten zu suchen und zu verteidigen. Diese unerschütterliche Loyalität und Entschlossenheit, die sie an Eriks Seite zeigte, legte den Grundstein für ihren weiteren Einfluss.
Nach ihrer Vertreibung aus Norwegen fanden Gunnhild und Erik eine neue Möglichkeit, ihre Herrschaft auszuweiten, als sie in Jórvik (York) eine neue Heimat fanden. Jórvik war zu jener Zeit ein bedeutender Sitz der Wikinger in England und bot Erik und Gunnhild eine zweite Chance, ihre Macht zu festigen. Als König und Königin von Jórvik setzten sie ihre politische Linie fort und verfolgten ihre Feinde, wo immer es möglich war.
Für Gunnhild war Jórvik mehr als nur ein Exil. Es war eine neue Basis, von der aus sie Einfluss auf das Geschehen in Skandinavien und England nehmen konnte. Als Erik jedoch schließlich in einer Schlacht getötet wurde, stand Gunnhild vor einer neuen Herausforderung: Sie musste sich in einer feindlichen Umgebung behaupten und gleichzeitig den Einfluss ihrer Familie und Söhne sichern.
Nach Eriks Tod blieb Gunnhild in England und spielte eine wichtige Rolle als „Königin-Mutter“. Sie nutzte ihre Position, um den politischen Anspruch ihrer Söhne zu sichern und sicherzustellen, dass die Familie Eriks nicht von der politischen Bühne verdrängt wurde. Gunnhild galt als strategische Denkerin und zeigte eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, auch in Zeiten der Verzweiflung und Unsicherheit.
Ihre Rolle als Königin-Mutter war nicht nur symbolisch – Gunnhild war eine aktive Gestalterin der Politik, und viele glaubten, dass sie ihre Söhne bewusst lenkte und ihnen beibrachte, wie sie ihre eigenen politischen Vorteile nutzen konnten. Ihr Einfluss reichte weit, und selbst in einer Gesellschaft, in der Frauen oft an den Rand der Macht gedrängt wurden, gelang es Gunnhild, eine zentrale Figur zu bleiben.
In den isländischen Sagas wird Gunnhild oft als Meisterin der Magie beschrieben. Sie soll, so die Geschichten, magische Fähigkeiten eingesetzt haben, um ihre Feinde zu täuschen und politische Intrigen zu schmieden. Diese Darstellung zeigt, wie sehr Gunnhild als eine Art mysteriöse und unberechenbare Figur wahrgenommen wurde – eine Frau, die sowohl Macht als auch mystische Fähigkeiten besaß und in der Lage war, das Schicksal ihres Volkes zu beeinflussen.
Es wird erzählt, dass Gunnhild in der Lage war, mit Hilfe der Magie den Willen ihrer Feinde zu brechen oder sie zu beeinflussen. Dieser Aspekt ihrer Geschichte ist vermutlich stark übertrieben, aber er verleiht ihr ein faszinierendes und vielschichtiges Bild. Die Kombination aus Magie und Macht, die ihr zugeschrieben wurde, verstärkt den Eindruck, dass sie eine außergewöhnliche Frau war, die bereit war, alle Mittel zu nutzen, um ihre Ziele zu erreichen und die Herrschaft ihrer Familie zu sichern.
Der Tod von Erik Blutaxt war ein entscheidender Wendepunkt in Gunnhilds Leben. Die Sicherheit und Stabilität, die sie durch ihre Ehe mit Erik hatte, war nun fort, und Gunnhild sah sich gezwungen, neue Wege zu finden, um ihre Macht zu behaupten. Es wird berichtet, dass sie weiterhin darum kämpfte, den Anspruch ihrer Familie auf Macht und Einfluss zu wahren, auch wenn dies bedeutete, sich politischen und persönlichen Gefahren zu stellen.
Gunnhild, die einst an der Seite eines mächtigen Königs gestanden hatte, musste sich nun in einer feindlichen und unsicheren Umgebung beweisen. Sie setzte alles daran, ihre Söhne in die Positionen zu bringen, die ihrem verstorbenen Mann gebührten, und kämpfte bis zuletzt für das Vermächtnis ihrer Familie. Die letzten Jahre ihres Lebens waren geprägt von Intrigen, politischen Konflikten und ihrem unerschütterlichen Willen, die Macht zu wahren, die sie und ihre Familie aufgebaut hatten.
Königin Gunnhild bleibt in der Geschichte als eine der mächtigsten und gleichzeitig mysteriösesten Frauen der Wikingerzeit. Sie war nicht nur die Frau von Erik Blutaxt, sondern auch eine strategische Denkerin, politische Gestalterin und Mutter, die ihr Leben dem Schutz und der Förderung ihrer Familie widmete. Ihre Geschichte ist ein beeindruckendes Beispiel für den Einfluss und die Stärke einer Frau in einer Zeit, die von Konflikten und politischen Umbrüchen geprägt war.
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